Mit tiefer Bestürzung musste der FC Forst am 12. März 2022 vom Tode von Adolf „Adl“ Luft erfahren. Mit Adl verliert der FC Forst nicht nur eine herausragende Forster Spielerpersönlichkeit, sondern auch die Gemeinde Forst einen sozial engagierten Bürger.

Der 1939 geborene Adl Luft debütierte 1957 mit 18 Jahren in der ersten Herrenmannschaft des FC Forst. Bereits bei der A-Klassenmeisterschaft 1958 war der junge Abwehrstratege maßgeblich beteiligt. Im Jahr 1963 stieg der schussgewaltige Freistoß- und Elfmeterspezialist mit der Germania als Meister der 2. Amateurliga Mittelbaden in die 1. Amateurliga auf. Im dritten Jahr in der höchsten Amateurklasse von Nordbaden, 1965/66, feierten Luft und seine Mannschaftskameraden aus der erstmals die Meisterschaft und damit den Einzug in die Aufstiegsrunde zur zweitklassigen Regionalliga. Den zweiten Meistertitel in der 1. Amateurliga gelang Forst mit Kapitän Luft 1969.

Der heimatverbundene Spieler spielte von der Jugend an nur beim FC Germania Forst Fußball. Trotz finanziell verlockender Angebote blieb er wegen seiner engen Verbundenheit zum Verein und der guten Kameradschaft, immer dem FC Germania treu.

Auch soziales Engagement bewies er beim FC als Pächter der Vereinsgaststätte, bei Gestaltung des Trainingsgeländes, im heimischen Gemeinderat oder bei Betreuung älterer Heimbewohner in Forst. Letztlich war sein sportliches Talent nicht allein auf den Kick beschränkt. In der Leichtathletik setzte er ebenso Duftmarken, da er mit einer Zeit von 11,6 über 100 Meter sowie mit 6,42 Metern im Weitsprung einst zum Forster Champion avancierte.

Knapp zwei Monate vor seinem 20. Geburtstag debütierte das Talent aus Forst in der Amateurauswahl von Nordbaden. Das erste Spiel für die BFV-Auswahl absolvierte der junge Luft am 18. Mai 1959 in Mosbach. Gleich zu Beginn seiner langjährigen Zugehörigkeit zur Auswahl von Nordbaden unternahm der Badische Fußballverband auf Einladung des Deutsch-Amerikanischen Fußball-Bund (DAFB) vom 14. Juni bis 5. Juli 1961 eine dreiwöchige USA-Reise mit sieben Freundschaftsspielen. Neben dem einmaligen Erlebnis für alle Beteiligten stellte diese für die damalige Zeit außergewöhnliche Reise mit sechs Siegen einen großen sportlichen Erfolg des Nordbadischen Fußball-Verbandes dar.

Mit Adl Luf holte Nordbaden erstmals – nach 16 vergeblichen Anläufen seit der Premiere 1951 – den Pokal. Rund 7.000 Zuschauer in Durlach hatten dem Endspiel einen würdigen Rahmen verliehen. Schon 1969 gelang der zweite Erfolg im Länderpokal. Auf dem Platz des Hamburger Turnerbundes wiederholte Nordbaden am 29. Juni 1969 mit einem 2:1-Sieg seinen Erfolg aus dem Jahr 1967.

Den dritten Erfolg mit Nordbaden im Länderpokal feierte die Forster Legende in der Saison 1971/72. Mit 69 Berufungen zwischen 1959 und 1973 ist er der Rekordhalter des BFV-Teams.

Nach seiner aktiven Laufbahn war Adl mehrmals 2. Vorsitzender, Abteilungsleiter Fußball (1976 bis 1984) und Jugendtrainer (1972 bis 1990). Er bekam die silberne und die goldene Spielerehrennadel des Verbandes, sowie die Ehrenplakette in Gold. Daneben wurde er zum Ehrenspielführer des FC ernannt und zum Ehrenmitglied.

Das Mitgefühl des ganzen Vereins gilt des Angehörigen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.